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Der Zaunbau zum Nachbarn

Als wir den Garten übernommen haben, konnte man den Zustand wohl als wildromantisch beschreiben. Pflanzen hatten sich doch mehr Raum genommen als sie sollten und Wege wie Zäune hatten ihren Charme. Ein Herbststurm hat uns die Entscheidung abgenommen, welcher Zaun zuerst erneuert werden soll.
Nach dem Abriss wurde ein ordentlicher Höhenunterschied zum Nachbargrundstück sichtbar. Was nun?
Die Natur hat in den Jahren auch ohne uns gearbeitet, also haben wir die Natur den Ausgleich vornehmen lassen. Unser netter Gartennachbar hat das mitgemacht und die Grenze ohne Zaun weit mehr als ein Jahr toleriert. Danke nochmal dafür.
Irgendwann musste aber ein neuer Zaun her. Nur wie soll der aussehen? Hübsch soll er sein, das war klar und gemäß dem Slogan

„Sinnvoll faul sein!“

darf der Aufbau nicht anspruchsvoll und die Pflege nicht aufwändig sein.
Die Wahl fiel auf einen Kastanienrollzaun. Das rustikale Aussehen war attraktiv und das Holz hält auch ohne Behandlung lange durch. Es gibt da Angaben von 25 bis 40 Jahren. Da wurde nicht lange überlegt.

Die Materialliste war auch übersichtlich:

  • Rollzaun
  • Pfosten (alle 1,3m) auch aus Kastanie
  • Einschlagbodenhülsen
  • Einschlaghilfe
  • Vorschlaghammer
  • Wasserwaage
  • Schnur
  • Markierspray
  • Zollstock
  • Bohrmaschine, Bohrer
  • Schrauben, Scheiben
  • Ratsche/Nuss
  • Krampen (Zaun an Pfosten befestigen)
  • Hammer
  • Kombizange
  • Bierchen

Bohrmaschine und Schrauben habe ich hier wieder durchgestrichen. Bei mir reicht es, die Pfosten in die Hülsen zu stecken. Der Rollzaun ist eh nicht starr. Nach einigen Metern habe ich also aufgehört zu bohren und zu schrauben.

Step 1

Schnur spannen und alle 1,3m mit Markierspray einen Punkt ins Gras machen. Selbst wenn es regnet findest Du den Punkt immer wieder. Dann kann die Schnur schon weg, denn machen wir uns nichts vor: Die Bodenhülsen so einzukloppen, dass alles 100% akkurat wird klappt eh nicht, die Pfosten sind nicht wie ein Rohr und die Zaunslatten keine gehobelten. Immer dran denken: „Sinnvoll faul sein“

Step 2

Hülsen einschlagen. Kontrolliere während dem Einschlagen immer wieder mit dem jeweiligen Pfosten, ob der später gerade steht. Mit dem Pfosten als Hebel kannst du prima korrigieren und dann weiter einschlagen.
Durch den Rollzaun bleibst Du auch in dem Fall flexibel, wenn du im Untergrund auf Stein stößt und die Hülse partout nicht versinken will. Es kommt auf +/- 10cm halt nicht an.

Step 3

Bierchen trinken und das Werk bewundern (lassen). Hier kann der Nachbar mit helfen.

Step 4

Den Zaun mit Krampen an den Pfosten anbringen. Nicht durch die Latte sondern nur über den verzinkten Draht, der die Latten hält. Für das Spannen am Anfang und am Ende des Zaunes lass den Zaun je 3 Latten länger. Du musst den Zaun am Anfangspunkt gleich festmachen, damit Du im Verkauf immer stramm halten kannst. OK, das Abrollen des Zaunes ist alleine etwas tricky. Wenn Du die „Rolle“ hinstellst und nur bis zum nächsten Pfosten aufrollst ist es aber machbar.
Zum Verbinden der Rollenstücke untereinander musst du ggf. eine oder zwei Latten opfern, damit Du den Draht um die Latte vom vorigen Element wickeln kannst. Wenn Du Draht übrig hast, kannst du Dir auch damit helfen. Meine Rollen waren hin der der letzten Latte nahezu bündig geschnitten.
Am Ende sieht der Zaun echt gut aus.

Und wer jetzt ganz genau hinschaut, der sieht auch einen pi pa putzigen Igel.

7 Jahre später

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